Lass mich träumen...
Lasst mich/uns mit Dota träumen, von einem Leben auf dieser Erde, in dem das Glück nicht eingezäunt, sondern geteilt wird. Lasst uns träumen und kämpfen für ein gutes Leben für alle, infiziert von der Lebensbotschaft Jesu! Es kann doch so schwierig nicht sein! Wir Menschen kommen auf die Welt – wenn wir geboren werden! Und wir gehen aus dieser Welt – wenn wir sterben! Unserer Geburt nach sind wir also „Weltenbürger“…
Diese Gedanken sind gar nicht so neu!
Erasmus von Rotterdam, der Theologe, Priester und Autor, lebte von 1466 bis 1536 in einer Zeit voller Spannungen und Umbrüche. Erasmus steht für die humanistische Grundüberzeugung von der Würde des Menschen in seiner Ebenbildlichkeit Gottes. Jede nationale oder kleinstaatliche Abgrenzung war ihm fremd! Als ihm der Reformator Ulrich Zwingli das Bürgerrecht der Stadt Zürich anbot, lehnte Erasmus freundlich ab: Ich danke dir sehr für deine Zuneigung und die deiner Stadt und ich wünsche ein Bürger der Welt zu sein, allen gemeinsam. Oder besser für alle ein Fremder. Da hat der fromme Erdenbewohner Erasmus wohl den Satz mitgedacht: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen die zukünftige. (Hebr. 13,14)
Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünschst, getan zu haben, das tue jetzt! sagt Erasmus im Blick auf die Gewissheit, dass wir, die wir auf die Welt gekommen, auch aus dieser Welt gehen werden!
Sie haben alle die gleichen Eingeweide! So überraschend kurz und „unfromm“ lautete der Kommentar, den der Bischof und Kirchenlehrer Basilius der Große (330-379) seinen Kritikern gab, als er während einer Hungersnot in seiner Suppenküche Juden und Christen gleich behandelte! Wir haben doch alle die gleichen Eingeweide! – So, schreibt einfach nur Erdenbewohner da rein…Es kann doch so schwierig nicht sein!
Fritz Hirzabauer
Diakon